LBGO LEUPOLD BROWN GOLDBACH
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Auszüge aus dem Preisgerichtsprotokoll:

„Das vorgeschlagene städtebauliche Konzept schreibt die wesentlichen Setzungen des Masterplanes mit zwei zweigeschossigen und einem markanten dreigeschossigen Baukörper im Süden fort. Der nördliche Baukörper der Musikschule wird nach Osten an den Rand des Wettbewerbsgebietes gerückt, wodurch die Straße der Kulturen verschwenkt und über den Platz der Kulturen geführt wird. Das südliche Gebäude bindet über eine Terrasse räumlich an das ins Gelände modellierte Parkdeck an die Kennedywiese an und schafft somit eine direkte Wegebeziehung vom Bürgerpark in die neue Stadtmitte Puchheims.

Die als ‚Entrees’ bezeichneten platzartigen Aufweitungen zur Adenauerstraße hin und zwischen Alter Schule und Pfarrhaus schaffen eine wohltuende räumliche Verbindung zum gegenüberliegenden Jugendzentrum und über den Grünen Markt zum Kirchplatz St. Josef. Somit verankert sich der Platz der Kulturen in idealer Weise mit der örtlichen Umgebung. Die Alte Schule wird freigestellt und vorbildlich barrierefrei in das Ensemble eingebunden, was der besonderen Stellung als wichtigem historischen Gebäude in angemessener Weise Rechnung trägt. Im Norden wird zum Grünen Markt ein Biergarten vorgelagert, nach Süden über Sitzstufen und eine Freitreppe der Höhenversatz zum Platz der Kulturen geschickt überwunden.

Die innere Organisation der Gebäude ist geschickt gelöst und lässt einen funktionalen Betrieb aller Nutzungen erwarten. Die Bibliothek wird über zwei Geschosse mit freiem Grundriss entwickelt, der vielfältige Möglichkeiten zur Einteilung von Medienangebot, Arbeits-, Lese- und Kreativzonen bietet.

Als äußerst positiv wird die Anordnung des Musiksaales an prominenter Stelle an der Straße der Kulturen gesehen. Der Saal öffnet sich nach Norden und erweitert das räumliche Angebot mit ei-nem bespielbaren Außenbereich in den angrenzenden Stadtpark. Auch das großzügige Foyer der Musikschule wird von Nutzerseite begrüßt.
Positiv bewertet wird die Umlenkung der Straße der Kulturen zwischen die neuen Baukörper. Der Entwurf lässt so interessante Raumabfolgen bei den Freiflächen erwarten. Ein teppichartiger, einheitlicher Oberflächenbelag vermittelt eine angemessene Großzügigkeit.

Positiv bewertet werden außerdem die Einbeziehung der angrenzenden Topografie und des Freitheaters in der östlich gelegenen Parkfläche, sowie das Spiel mit zwei unterschiedlichen Bewegungsebenen. Grundsätzlich ist eine hohe Aufenthaltsqualität in dem Ensemble aus Alter Schule, Neubauten und anschließender Topografie erkennbar.

Durch die geschickte Entwicklung der polygonalen Grundrisse entstehen kompakte Baukörper, die eine wirtschaftliche Errichtung der Gebäude erwarten lassen.

Das vorgeschlagene Konzept bietet einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Neuen Stadtmitte Puchheims und versteht es, in angemessener Weise in einem heterogenen städtebaulichen Umfeld eine prägnante Architektur zu etablieren.“

  • Bauherr: Stadt Puchheim
  • Landschaftsarchitekt: Bauchplan ).(
  • Klimadesign: Climateflux
  • Leistung LBGO: Wettbewerb 2019, 3. Preis
  • Projektnummer LBGO: 264