Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll:
„Die Verfasser entwickeln ein Gartenhallenbad, das die Ensemblewirkung des mit solitärem bebautem Umfeld stärkt und zugleich als eigenständiger Gebäudetypus in Erscheinung tritt. Dabei reagiert das Haus in überzeugender Weise auf die topographische Situation: Zur Straße hin wird ein in Maßstab angemessenes Volumen gezeigt, das eine eindeutige Adresse entwickelt und die Besucher ganz beiläufig über eine gut dimensionierte Eingangssituation in das Innere einlädt. Zum Stadtgarten hingegen öffnet sich das Haus zu den angrenzenden Freiräumen und macht sie zum integralen Teil des architektonischen Konzeptes.
Die innere Organisation überzeugt sowohl hinsichtlich der funktionalen Anforderungen als auch der räumlichen Qualitäten. Auch hierbei wird der Höhensprung des Geländes geschickt ausgenutzt. Während der Eingang, das Foyer und die Mitarbeiterräume auf der Straßenebene positioniert sind, erfolgt die Anordnung der Schwimmbecken und der Umkleiden samt Duschen zur Ebene des Stadtparks. Herauszustellen ist die sehr konsequente Umsetzung der Gebäudeknicks im Inneren des Hauses. An dieser zentralen Stelle ist nämlich eine offen gehaltene und großzügig bemessene Treppenanlage positioniert. Sie unterstützt die sehr gute Orientierung und bietet einen Blick auf die Beckenlandschaft sowie in den angrenzenden Freiraum. Die Treppenanlage ist zudem räumlich wirksam. Sie zoniert in einer sinnvollen, attraktiven Weise die Anordnung der einzelnen Becken und nimmt in dieser mittigen Lage den Raum des Schwimmmeisters auf. Die Erschließung der Umkleiden erfolgt auf kurzen, ebenso abwechslungsreichen Wegen.
Das Gartenhallenbad erhält ein freitragendes Dach, das aus mehreren Teilflächen besteht. Diese gefaltete Fläche prägt im positiven Sinne die Atmosphäre im Inneren aber auch die unverwechselbare Gebäudefigur. Der Logik der Gesamtfigur folgend, ist die Energiezentrale nicht etwa additiv, als eigenständiger Baukörper geplant, sondern in das Volumen, an richtiger Stelle integriert. Die Absicht einer weitgehenden Realisierung der Gebäudekonstruktion bzw. der Gebäudefassade in Holz wird ebenso begrüßt, wie die Begrünung der Dachflächen. Der Freiraum ist richtig zoniert und strukturell gut in den bestehenden Park integriert. Der Eingangsbereich an der Stuttgarter Straße hat einen angemessenen Abstand und eine gute Gliederung mit den vorgeschlagenen Elementen. Insgesamt ist der vorhandene Park respektvoll behandelt und richtig weiterentwickelt. Das Energiekonzept ist nachvollziehbar und schlüssig.
Insgesamt würdigt das Preisgericht einen Beitrag, der „… aufgrund seiner eigenständigen Typologie und der innenräumlichen sowie der freiraumplanerischen Qualitäten die mit der Auslobung verbundenen Erwartungen in hohem Maße erfüllt.“