In einem in die Jahre gekommenen Stadtteil aus den 60er Jahren mit einer schachbrettartigen Bebauung aus 8 bis 12-geschossigen Wohntürmen wird ein Neubau ergänzt. Der Neubau vermittelt gezielt zwischen den verschiedenen städtebaulichen Typologien. Ein viergeschossiger Sockelbau komplettiert die fehlende Raumkante der klassischen Straßenflucht entlang der Wittelsbacher Straße. Der neue Wohnturm selbst stellt sich in das leicht aus der Straßenflucht gedrehte Koordinatensystem der streng Nordsüd orientierten Wohntürmen. Der entstandene Rücksprung vermeidet die Dominanz des Turmes aus der Fußgängerperspektive und hält respektvollen Abstand zur gegenüberliegenden Kirche.
Im Inneren bietet der elfstöckige Neubau eine lebendige Mischung aus unterschiedlichsten Wohnformen: groß, klein, gefördert, frei… Das Projekt versiegelt keine zusätzliche Fläche, da der Neubau einen bestehenden Parkplatz überbaut. Die Bestandstürme werden saniert und erhalten Balkone, eine vorgesetzte leichte Stahlkonstruktion aus Begrünung sowie Verschattungs- und Photovoltaikelementen. Hierdurch wird das Mikroklima am Ort entscheidend verbessert und sommerliche Überhitzung vermieden.
Alle Bewohner aus Alt- und Neubau treffen sich auf der gemeinschaftlichen Dachterrasse im 5. Stock. Ein zukunftsweisendes Projekt für die Stadt Rosenheim und gleichzeitig der Versuch, innerstädtischen Wohnraum zu schaffen und dabei die Umgebung zu verbessern.